Die Biomechanik konzentriert sich im Zusammenhang mit der passiven Sicherheit auf die mechanische Belastbarkeit des lebenden Körpers oder von Körperteilen und hat dabei das Ziel, die Verletzungsmechanik bei Unfallopfern zu analysieren. Es werden objektive Kriterien zur Unterscheidung von reversiblen und irreversiblen Verletzungen bereitgestellt und statische sowie dynamische Zustände und Prozesse analytisch beschrieben. Die Verletzungsmechanik ist relevant für das Verständnis der Verletzungsentstehung beim Unfall und die Vermeidung unfallspezifischer Verletzungen durch den Einsatz von Sicherheitsmaßnahmen. Die Biomechanik versteht sich als ingenieurwissenschaftliche Verbindung zwischen Biologie und angewandter Mechanik. Die Mechanik ist von Bedeutung, da sich die Entstehung und das Ausmaß der Verletzungen auf physikalische Belastungen zurückführen lassen. Dagegen ist die Antwort des Körpers auf diese Belastungen in der Biologie begründet. Die Aufgabe von Sicherheitsingenieuren ist die Auslegung von Fahrzeugen und deren Einrichtungen zur Vermeidung einer unzulässig hohen Belastung [1]. Mit den Kenntnissen der Verletzungsentstehung lassen sich die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen optimieren sowie neue entwickeln und auslegen.

Quelle:

[1] Kramer, Florian: Passive Sicherheit von Kraftfahrzeugen. Braunschweig/Wiesbaden: Vieweg, 1998

ISBN: 978-3-8348-0113-5 (http://www.vieweg.de)